Text im Klang #7
Uraufführungen von impuls Kompositionsaufträgen
16.10.2026, 20.00
KUG . Palais Meran . Florentinersaal, Leonhardstraße 15, 8010 Graz
Klaus Kastberger Einführung zum Schaffen von Friederike Mayröcker
Luca Bardelle Neues Werk (2026, UA)
Forrest Moody Neues Werk (2026, UA)
Dilay Doğanay Neues Werk (2026, UA)
Joanna Wozny Neues Werk (2026, UA)
Elisa Azzarà Flöte
Szilárd Benes Klarinette
NN Klavier
Lorenzo Derrini Violine
Myriam García Fidalgo Violoncello
„Text im Klang" sieht heuer bereits seiner 7. Ausgabe entgegen. Von Anfang an verstand sich das Projekt als Labor, das mediale Verschränkungen umzusetzen versucht, deren Fokus auf dem Impuls liegen. Texte wie auch der aktive Austausch zwischen Komponist°innen und Autor°innen liefern dabei Initialimpulse zu neuen Kompositionen. Nicht Vertonungen im klassischen Sinn sind dabei intendiert, keine Übersetzungen mit Stimme oder Sprecher°in, keine klanglichen Repräsentationen der Texte – gefragt ist vielmehr der konkrete Text als Movens in seinen zum Beispiel rhythmischen und syntaktischen Qualitäten, in seinen klangsprachlichen Färbungen, in seiner atmosphärischen oder thematischen Dichte, als semantische Widerlager ... Die Versuchsanordnung von „Text im Klang“ wird im Rahmen der einzelnen Jahrgänge dabei immer wieder leicht modifiziert: 2014 und 2016 dienten den Komponist°innen Texte verschiedener österreichischer Autor°innen in verschiedenen Paarbildungen als Impulsgeber, bei den Aufführungen wurden Musik und Text teils verschränkt, letztere von einer Schauspielerin oder den Autor°innen selbst vorgetragen, teils dabei auch live oder beispielsweise als bearbeitete Zuspielung in den musikalischen Part integriert. 2018 lag der Fokus für alle Komponist°innen auf einem konkreten Kurztext, 2020 entstanden sowohl Text wie Musik zu einem gemeinsam erarbeiteten Thema völlig neu. 2022 wiederum war Ferdinand Schmatz' "das gehörte feuer. orphische skizzen" der Ausgangspunkt der neuen Kompositionen, die teils Fragmente des Textes sowohl akustisch als auch visuell einbezogen, teils auch vom Autor selbst gelesen wurden, und für 2024 hatte Elfriede Jelinek ihre Zustimmung gegeben, dass jeder ihrer zahlreichen Texte als Impuls und Ausgangspunkt für neue musikalische Werke herangezogen werden kann, die in diesem Fall für die klassische Schubertsche Forellenquintettinstrumentierung geschrieben wurden.
In den künstlerischen Austausch wie Prozess eingebunden sind nicht zuletzt mit Schallfeld Ensemble auch von Beginn an die Interpret°innen, die ihrerseits für die Realisierung mit den Komponierenden in enger Zusammenarbeit stehen und über die Jahre auch in unterschiedlichen instrumentalen Formationen zu erleben sind.
2026 jährt sich nunmehr der fünfte Todestag von Friederike Mayröcker, einer der Grandes Dames der österreichischen Literatur. Mit nie nachlassender Neugier arbeitete sie bis zuletzt an einem über 120 Bücher umfassenden, vielfach ausgezeichneten Werk – mit zahlreichen Bezügen zur Musik, bildenden Kunst, Philosophie und Dichtung. In seiner Magie, Bildgewalt und poetischen Radikalität prägte es die deutschsprachige Literatur entscheidend. Klaus Kastberger, der intensiv zu ihrem Werk geforscht und publiziert hat, fungiert diesmal als Vermittler zur Schriftstellerin und ihrem literarischen Ouevre, aber auch ihren musikalischen Vorlieben, und wird auch am Tag der Uraufführungen eine Einführung zu Mayröcker geben. Einmal mehr bietet „Text im Klang“ auch am 16. Oktober ein dramaturgisch schlüssiges Programm und schließt tags darauf mit einem öffentlich zugängigen Brunch ab, bei dem der Gesamtprozess des Projekts nochmals reflektiert und die Eindrücke mit dem Publikum ausgetauscht werden können.
€ 18 | € 12* | € 7**
* SchülerInnen, StudentInnen, Präsenz-/ZivildienerInnen und Arbeitslose mit gültigem Ausweis
** MusikstudentInnen mit gültigem Ausweis an der Abendkassa sowie Kinder bis 10 Jahre
*** Eintritt frei für Hunger auf Kunst & Kultur an der Abendkassa ab 15 Minuten vor Konzertbeginn
Kartenreservierung: office@impuls.cc