Diskussionsrunde:

Komposition – Interpretation

Was das Besondere an zeitgenössischer Musik ist? Etwa, dass man KomponistInnen oftmals noch zu ihren Werken und ihren Vorstellungen der Interpretation befragen kann. Denn während die Bereiche der Fixierung und der Realisierung eines Werkes klar zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen aufgeteilt zu sein scheinen, profitieren doch beide Seiten von der direkten Auseinandersetzung.

Diskussionsteilnehmer:

Wojtek Blecharz (*1981, Polen), Komponist

Ashley Fure (*1982, USA), Komponistin

Raffaele Grimaldi (*1980, Italien), Komponist

Marco Momi (*1978, Italien), Komponist

Davor Branimir Vincze (*1983, Kroatien), Komponist

Andreas Lindenbaum – Violoncello, Klangforum Wien

Moderation: Doris Weberberger

Diskussion in englischer Sprache

Eintritt frei

Einerseits lassen sich KomponistInnen seit Jahrhunderten von MusikerInnen zu neuen Formen der Gestaltung inspirieren, umgekehrt werden die Gedanken des Komponisten/der Komponistin im direkten Gespräch für die InterpretInnen vielleicht klarer. Welche Synergien, aber auch, welche Probleme sich im Austausch zwischen KomponistInnen und InterpretInnen ergeben können, darüber diskutieren der Komponist und Dirigent Enno Poppe und Andreas Lindenbaum, Cellist des Klangforum Wien, sowie Wojtek Blecharz, Ashley Fure, Marco Momi und Davor Branimir Vincze, die 2013 über den internationalen impuls Kompositionswettbewerb nominiert wurden und in der Folge mit impuls Kompositionsaufträgen betraut wurden, sowie dem Komponisten Raffaele Grimaldi. Anlass zur Diskussionsrunde am 11. Februar 2015 in den Räumlichkeiten von mica – music austria gibt der impuls Kompositionsworkshop, der zwischen 6. und 12. Februar 2015 in Wien stattfindet und zu dessem Abschluss die erarbeiteten Kompositionen am 13.2.2015, 19.30 in der Helmut List Halle in Graz als Auftakt der impuls Akademie und des impuls Festivals (ur)aufgeführt werden.impuls fördert junge Komponisten nicht nur im Rahmen der impuls Akademie, sondern auch über den impuls Kompositionswettbewerb. impuls vergibt jedes zweite Jahr bis zu sechs Kompositionsaufträge für Ensemble an junge Komponisten, die über den impuls Kompositionswettbewerb nominiert werden. In der Folge werden diese Komponisten auch zu den impuls Kompositionsworkshops nach Wien und Graz eingeladen, wo ihre neuen Werke kollektiv und intensiv über insgesamt knapp eine Woche hinweg mit Spitzenensembles wie dem Klangforum Wien erarbeitet, diskutiert und finalisierend erprobt werden. Darüber hinaus sind die KomponistInnen natürlich auch zur Uraufführung ihrer neuen Stücke im Rahmen des impuls Festivals und der impuls Akademie nach Graz eingeladen.  

Das Klangforum Wien verkörpert eine künstlerische Idee, das seiner Kunst zurückgibt, was ihr im Verlauf des 20. Jahrhunderts verloren gegangen ist: Einen Platz in der Gegenwart und in der Mitte der Gemeinschaft, für die sie komponiert wird und von der sie gehört werden will. Am Profil des Klangforum Wien haben tiefe Künstlerfreundschaften ebenso Anteil, wie dieses seinerseits ihr Werk mitgetragen und -geformt hat. In den letzten Jahren haben sich einzelne Mitglieder wie auch das Ensemble als ganzes zunehmend um die Weitergabe von Ausdrucksformen und Spieltechniken an eine neue Generation von InstrumentalistInnen und KomponistInnen bemüht. Seit dem Jahr 2009 hat das Klangforum Wien einen Lehrauftrag der Kunstuniversität Graz übernommen. 

impuls in Kooperation mit mica – music austria und Klangforum Wien